9. & 10.Juli 2016 | Ballhaus Ost
Eine Ausstellung
Adham ist neunundzwanzig, Jurist mit Lachfalten. Zur Zeit der Revolution
diente er in der syrischen Armee. Er desertierte, weil er nicht auf seine
eigenen Landsleute schießen wollte. Er brauchte elf Monate und siebenundzwanzig
Tage mit Schlauchboot, Flugzeug und zu Fuß von Homs nach Berlin.
Er lernt sieben Stunden Deutsch am Tag und zuckt zusammen, wenn ein
Motorrad vor dem Haus über die Straße knattert. Adham ist einer der vier
Syrer, die an dem Projekt BREAK teilnehmen.
Der Krieg in Syrien macht keine Pause, aber er schien weit weg zu sein.
Die mediale Präsenz des Konfliktes und die hohe Anzahl syrischer
Flüchtlinge prägen unseren Alltag, definiert durch immer wiederkehrende Rituale
der Begegnungen beim Einkaufen, am Bahnhof oder auf der Straße.
Miteinander kreieren wir unbewusst und bewusst täglich neue Formen des Zusammenlebens.
Vier Syrer und vier Deutsche, ähnlich im Alter, Geschlecht und Beruf, wurden
mit deutschen Alltagssituationen auf Polaroids, Sounds und einem Logbuch ihrer Biographie eingeladen, an der Ausstellung BREAK teilzunehmen.
Im Zentrum der dokumentierten Gespräche stand die Frage: Wie hört sich der
Alltag in der jeweiligen Heimat an, in Syrien vor dem Krieg und bei uns im Frieden?
In der Ausstellung BREAK schärft der Besucher mit einer
Einführung in die buddhistische Gehmeditation seine Sinne, um die
unterschiedlichen Alltagswahrnehmungen von Menschen, die im Krieg waren und
Menschen, die im Frieden leben differenziert betrachten zu können.
Idee | Konzept RodewaldFoest Produktion Förderung Heike Bormann & Aktion KulturAllianzen, Eberhard Stiftung Kooperation Theater Ballhaus Ost Berlin Englische Übersetzung Rolf Klischewski
Zeit, Ort, Karten & Reservierung
9. & 10. Juli | 14-20h
Einlass und Ausstellungseinführung stündlich für zehn Besucher
Reservierung erbeten
Karten 6€
karten@ballhausost.de
030 | 440 391 68
www.reservix.de
Theater Ballhaus Ost
Pappelallee 15
10437 Berlin